Autismus-Spektrum-Störung (ASS)
Autismus-Spektrum-Störungen beginnen alle im Kindesalter, zeigen einen chronischen Verlauf und bestehen bis ins Erwachsenenalter. Kernsymptome sind
eine qualitative Beeinträchtigung im sozialen Verständnis und der sozialen Interaktion,
abweichende Kommunikationsmuster und
ein eingeschränktes, stereotypes und repetitives Repertoire an Handlungs- oder Bewegungsmustern, Interessen und Vorlieben.
Basale Fertigkeiten der sozialen Kognition wie Emotionserkennung, Einsetzen und Verstehen von Mimik und Körpersprache, Erkennen und Mitteilen eigener Absichten aber auch Perspektivenwechsel sind bei Betroffenen nicht genügend gut ausgebildet, um soziale Interaktionen erfolgreich zu meistern.
Heute werden die verschiedenen Ausprägungen unter dem Begriff der Autismus-Spektrum-Störung zusammengefasst. Dieses Spektrum kann dabei vom schweren ‘frühkindlichen Autismus’ bis zum ‘Asperger-Syndrom’ ohne Entwicklungsrückstand der intellektuellen Fähigkeiten reichen.
Was sind die Ursachen der Autismus-Spektrum-Störung?
Neben einer erblichen Komponente spielen auch Umweltfaktoren eine gewisse, jedoch untergeordnete Rolle. Soziale und psychologische Faktoren spielen eine Rolle bei der jeweiligen Ausgestaltung der Symptomatik. Die zum Teil noch kursierende Annahme, die MMR-Impfung löse ASS aus, wurde definitiv widerlegt.
Wie klären wir eine Autismus-Spektrum-Störung ab?
Eine neuropsychiatrische Abklärung umfasst je nach Fragestellung neben dem Gespräch auch Fragebogen zur Erfassung des Schweregrades der Symptomatik, eine neurologische Untersuchung, neuropsychologische Tests und elektrophysiologische Untersuchungen. Bei der Autismus-Spektrum-Störung ermöglichen uns neben der neuropsychologischen Testung eine Hirnstromkurve (EEG) - welche während der Durchführung eines Konzentrationstests abgeleitet wird -, das passende Behandlungsprotokoll zu wählen.
Wie behandeln wir eine Autismus-Spektrum-Störung?
Wir setzen Neuro- und Biofeedback (NFB/BFB) zur Linderung der sensorischen Erregbarkeit durch Umweltreize und zur Verbesserung der Emotionsregulation und der Aufmerksamkeit ein. In der Regel planen wir mindestens 12 wöchentliche Sitzungen. Das Neuro-/Biofeedback-Training kann mit der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) als Add-on kombiniert werden. Dafür vermieten wir eines unserer Sooma®-Geräte.
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
Verbessern sich die Reizfilterung, die Emotionsregulation und die Aufmerksamkeit, so ist dies in der Regel nachhaltig. Ca. 6 Monate nach Abschluss der Behandlung bieten wir eine Kontrolle an. Zeigt sich anlässlich der Kontrolle, dass die Effekte nachlassen, so können Sitzungen zur Auffrischung geplant werden.