Akustische Halluzinationen bei Schizophrenie
Psychosen sind Krankheitsbilder mit einer Störung des Denkens und der Wahrnehmung, d.h. es treten Störungen des Denkablaufs, Wahnvorstellungen und Halluzinationen auf. Die Halluzinationen sind häufig akustisch (Stimmenhören), es können aber auch Geruchs-, Geschmacks-, Tast- und optische Halluzinationen vorkommen. Leider kommt es immer wieder vor, dass sich die akustischen Halluzinationen mit Medikamenten nicht ganz zurückbilden. V.a. wenn die dann gehörten Stimmen schlecht über den Patienten sprechen, ihn beschimpfen oder ihm Befehle geben, ist der Leidensdruck typischerweise enorm.
Was sind die Ursachen akustischer Halluzinationen bei Schizophrenie?
Im Rahmen des aktuellen neurobiologischen Verständnisses sind akustische Halluzinationen Ausdruck einer neuronalen Funktionsstörung im Areal der sensorischen Sprachverarbeitung, d.h. es werden Gedanken fälschlicherweise als von aussen kommend, d.h. gehört wahrgenommen.
Wie planen wir die Behandlung akustischer Halluzinationen?
Um eine individualisierte Behandlung planen zu können, benötigt man eine sorgfältige Untersuchung. Mit Fragebogen erfassen wir den Schweregrad der Symptomatik. Eine Hirnstromkurve (EEG) leiten wir ab, um sicher zu sein, dass die Behandlung aus neurologischer Sicht durchgeführt werden kann.
Wie behandeln wir akustische Halluzinationen?
Wir setzen die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zur Behandlung von Halluzinationen ein: während der ersten 2 Wochen findet tägliche eine Behandlung in unserer Praxis statt, dann während vier weiteren Wochen in der Regel nochmals je 2 Sitzungen.
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
Sind die Halluzinationen deutlich gemildert, so ist die Prognose gut, dass das Erreichte über einige Monate stabil bleibt. Ca. 6 Monate nach Abschluss der Behandlung bieten wir eine Kontrolle und eine Erhaltungstherapie mit 2 Wochen rTMS an. Zeigt sich anlässlich der Kontrolle, dass die Zwänge wieder zunehmen, so kann auch das ganze Behandlungsprogramm wiederholt werden.