Chronisches Fatigue Syndrom (CFS)
Das Chronische Fatigue Syndrom (CFS) umfasst eine grosse Bandbreite an Beeinträchtigungen, die bis zur Bettlägerigkeit und dem Bedarf einer umfassenden Pflege führen können. Zu den Merkmalen gehört eine ausgeprägte Schwäche, Intoleranz gegenüber geringsten Stressoren (Post-Exertional Malaise, PEM), Konzentrationsstörungen und Schwierigkeiten, sich beim Denken zu fokussieren ("Brain Fog"), orthostatische Intoleranz (Blutdruckabfall beim Aufstehen), Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen, Störungen des Schlafzyklus und diffuse Schmerzen.
Was sind die Ursachen des Chronischen Fatigue Syndroms?
Die Ursachen und Entstehungsmechanismen des Chronischen Fatigue Syndroms sind noch nicht ausreichend geklärt. Es verdichten sich jedoch die Hinweise, dass der Erkrankung eine Fehlregulation des Immunsystems und des autonomen Nervensystems zugrunde liegen könnte. In der Mehrzahl der Fälle beginnt die Erkrankung nach einer Virusinfektion. Als Auslöser sind inzwischen verschiedene Erreger bekannt, darunter Herpesviren wie das Epstein-Barr-Virus, Dengue- oder Influenza-Viren. Nach der SARS-Pandemie 2002 und 2003 und im Rahmen der Covid-19-Pandemie entwickelte ein Teil der Erkrankten ein Chronisches Fatigue Syndrom.
Wie hängen Long COVID und Chronisches Fatigue Syndrom zusammen?
Zunächst ging man davon aus, dass die Covid-19-Erkrankung in erster Linie eine Erkrankung der Lunge ist. Bald zeigte sich aber, dass das Virus auch zahlreiche andere Organe schädigen kann. Dies dürfte ein wesentlicher Grund für für Long COVID (Post-Covid-19-Erkrankung) sein. Dabei beschreibt Long COVID ein Chronisches Fatigue Syndrom, welches sich nach einer Covid-19-Erkrankung entwickelt hat. Der zugrundeliegende Krankheitsmechanismus ist wie beim Chronischen Fatigue Syndrom weiterhin nicht geklärt. Es existieren verschiedene Annahmen: sich noch immer im Körper befindende Viren (SARS-CoV-2), Fehlregulation des Immunsystems mit oder ohne Reaktivierung z.B. des Epstein-Barr Virus (EBV), Veränderung des Mikrobioms (Mikrooragnismen im Darm und auf der Haut), Störungen der Blutzirkulation und Veränderungen der Signalübertragung im Gehirn.
Wie planen wir die Behandlung eines Chronischen Fatigue Syndroms?
Ein Chronisches Fatigue Syndrom wird in der Regel von Internistinnen und Internisten diagnostiziert. Unsere ergänzende neuropsychiatrische Abklärung hat zum Ziel, eine andere neurologische oder psychiatrische Erkrankung auszuschliessen. Die Untersuchungen können je nach Fragestellung neben dem Gespräch auch Fragebogen zur Erfassung des Schweregrades der Symptomatik, eine neurologische Untersuchung, neuropsychologische Tests und elektrophysiologische Untersuchungen um fassen. Mit einer Hirnstromkurve (EEG) - welche während der Durchführung eines Konzentrationstests abgeleitet wird - klären wir, ob eine Behandlung mit Neurostimulation möglich ist.
Wie behandeln wir Long COVID und Chronic Fatigue?
Zur Behandlung der Fibromyalgie setzen wir die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) als Heimbehandlung ein. Dafür vermieten wir eines unserer Sooma®-Geräte. In den ersten 3 Wochen erfolgt die Behandlung fünfmal pro Woche. Bei gutem Ansprechen wird die Behandlung während 7 Wochen zweimal pro Woche weitergeführt. Zur Normalisierung der vegetativen Dysregulation bieten wir ein gleichzeitiges Biofeedback-Training an.
Wie geht es nach der Behandlung weiter?
Bei gutem Ansprechen auf die Behandlung klären wir individuell, ob eine Erhaltungstherapie (regelmässige einzelne Behandlungssitzungen über einen längeren Zeitraum) angezeigt ist. Ca. 6 Monate nach Abschluss der Behandlung bieten wir eine Kontrolle an. Zeigt sich dann eine erneute Verschlechterung, so kann das ganze Behandlungsprogramm wiederholt werden.